Im Abendland sinken und stagnieren die Geburtenraten. Vielerorts liegen sie unter der effektiv nötigen Ersatzrate - also die Rate, die für eine stabile Bevölkerungszahl nötig wäre. Derzeit ist also ein Bevölkerungsrückgang zu verzeichnen.
Rechte reagieren darauf für gewöhnlich mit Panik. Einerseits scheint für viele Rechte eine wenigstens stabile Geburtenrate Grundsatz ihrer Politik zu sein. Es gibt auch nicht wenige, die sich in eine Art Geburtenkriegs-Mentalität verirren - denn die Araber-Bevölkerung wächst ja nach wie vor an. Nebenbei bemerkt: Theorien über eine “ethnische Wahl” sind eine Form dieser Geburtenkriegs-Mentalität.
Andererseits machen sie dafür allerlei falsche Ursachen verantwortlich. So zum Beispiel den “Feminismus”, die “Industrialisierung” oder “die Pille”. Also im Wesentlichen höchstens Symptome der eigentlichen Ursache. Um diese eigentliche Ursache geht es im Folgenden.
Eine Machtfrage
“Diese Welt ist der Wille zur Macht – und nichts außerdem! Und auch ihr selber seid dieser Wille zur Macht – und nichts außerdem!”
Friedrich Nietzsche: Der Wille zur Macht, 696
Jedes Lebewesen, vielleicht sogar die unbelebte Welt, ist zu jedem Zeitpunkt auf eine Mehrung von Macht aus, ebenso jede Gruppe von Lebewesen, die unter grober Betrachtung selbst wiederum ein einzelnes Lebewesen ergibt (Pilzkolonien - Menschen sind bspw. Zell-Kolonien). Davon gibt es keine Ausnahme. Auch Geburtenraten sind keine Ausnahme.
Denn was sind Kinder? Ein Mittel, den Machtverlust, der mit dem eigenen, notwendigen Tod einhergeht, zu umgehen oder zumindest zu lindern. Nachfahren stellen eine Festhaltung der zu Lebzeiten erreichten Macht dar, mit Aussicht auf weitere Mehrung dieser Macht. Sämtliche, mit Kindern verbundene Emotionen sind eine Folge aus dieser Tatsache. Sie ist tief in der Biologie eines jeden Lebewesens verankert.
So zum Beispiel in Ratten. Vielen Rechten ist das Ratten-Experiment von John B. Calhoun zur Überbevölkerung bekannt - Stichwort behavioral sink. Er schuf eine abgeschlossene “Utopie”, in der alle Bedürfnisse, die eine Ratte haben kann, gedeckt waren. Nach einiger Zeit bildeten sich verschiedene Gruppen von Ratten heraus - je nach Charaktereigenschaften. Einige davon waren gewalttätiger, andere friedlicher. Das Endergebnis war jedoch ein Aussterben sämtlicher Ratten.
Geschlechtsverkehr wurde zuerst zum “Spaß” - d.h. zur Befriedigung des Fortpflanzungstriebs, mit einhergehenden Euphorie-Gefühlen. Um den Nachwuchs wurde sich immer weniger gekümmert. Gegen Ende hin ging die Fähigkeit zur Fortpflanzung komplett verloren.
Was war der Grund für diese Art Dekadenz? Das Machtpotenzial war verlorengegangen. Jeder Quadratzentimeter war ergründet, erschlossen und beansprucht. Es gab nichts mehr zu erkämpfen oder zu gewinnen. Die große Zufriedenheit setzte ein. Die Ratten starben an Langeweile. Eine gute und oft gezogene Analogie zu unserer Situation.
Es lohnt sich heute schlichtweg nicht mehr, Kinder zu kriegen. Der Aufwand ist das Resultat nicht wert. Zwei Jahrzehnte lang große Kapazitäten einem Kind opfern und das eigene Erbe weitergeben, damit ebenjenes Kind dann auch ab 18 bis 70 arbeiten darf und lebenslang in einer Wohnung eingepfercht bleibt? Ohne Aussicht auf irgendeine Form von Macht, sei es Besitz, Land oder Reichtum? Ohne Aussicht darauf, dass diese Kinder ihrerseits Kinder machen? Wozu das ganze?
Vielen scheint es da sinnvoller, das eigene Leben auf eine ganz konkrete, “immanente” Machtmaximierung auszulegen. Sie ersparen sich die Mühe, die mit Kindern einhergeht und widmen ihre Kapazitäten anderen Arten der Macht. Die sind heutzutage kaum weniger permanent als Kinder - manche erhoffen sich sicher auch Macht im Sinne von “Erinnerung”, also dass man sich an sie in irgendeiner Form erinnert. Nochmals gesagt: Die biologischen Instinkte aller Lebewesen sind nicht auf Überleben ausgelegt, das war der Fehler Darwins, sondern auf Machtmehrung. Überleben dient diesem Zweck. Es wird über Bord geworfen, wenn es einen “besseren” Weg zur Macht gibt.
Das ist die Wurzel des Problems hinter der Kinderlosigkeit. Alle Vorschläge, die Geburtenraten wieder anzukurbeln, reden in diesem Sinne um den heißen Brei herum. Sie betrachten nur einen winzigen und oftmals sehr bequemen Teil des eigentlichen Machtpotenzials - so wird sich zum Beispiel um die Höhe des Kindergelds gestritten. Diese enge Betrachtungsweise ist der Grund, warum die Maßnahmen zur Erhöhung der Geburtenraten in Ungarn nur sehr schlecht funktionieren.
Eine Raumfrage
Macht veräußert sich auf sehr verschiedene Arten und Weisen. Eine sehr grundlegende Art ist die des Land-Eigentums. Sie kommt in der Form von Revieren auch schon bei einigen Tieren vor. Generell übrigens bei den eher anmutigen Tieren - ein Denkzettel für kommunistische Herdenmenschen.
Zugleich ist Land - bzw. genauer: Raum (siehe Bronze Age Mindset) - aber auch eine begrenzte Ressource, jedenfalls bis eine generelle Raumfahrt möglich ist (und selbst dann!). Je mehr Individuen auf einem begrenzten Raum zusammenkommen, desto weniger Raum bleibt für den Einzelnen. Und genau das ist heute unerträglich geworden: Die Bevölkerung ist mittlerweile so dicht, dass es keinen unbesetzten Raum mehr gibt, vielmehr muss um jeden Kubikmillimeter händeringend gekämpft werden. Gerade Jugendlichen, die meistens, Boomer sei Dank!, mit vergleichsweise geringster Macht starten, ist es heute nicht mehr wert, diesen Kampf überhaupt noch aufzunehmen. Resultat: Apathie, Hedonismus, geringe Geburtenraten.
Je nach betrachteter Bevölkerungsgruppe gibt es eine optimale Bevölkerungsdichte - die also den erträglichsten Kompromiss schließt zwischen “dünn genug, um sich möglichst frei entfalten zu können” und “dicht genug, um eine Symbiose zur Machtmehrung einzugehen, Kooperation genannt”. Meine Beobachtung: Je höherentwickelt, d.h. seltener, mächtiger, aber auch verwundbarer das Leben ist, desto geringer ist diese optimale Bevölkerungsdichte.
So haben beispielsweise Europäer, von denen auch noch der dümmste Herdenmensch ein vergleichsweise reiches Innenleben nach außen zu projezieren hat, zur Selbstenfaltung deutlich mehr Raum nötig als etwa Han-Chinesen oder gar Afrikaner. Das ist der Hauptgrund für die unterschiedlichen Geburtenraten bei gleicher Bevölkerungsdichte, allen versteckten Egalitaristen zum Trotz, die glauben, es liege an der Kultur - dem “lebensbejahenden Islam” etwa (was ist Kultur, wenn nicht manifestierte Biologie?).
Aber auch unter Europäern gibt es niedere und hohe Naturen - Herdenmenschen und Aristokraten. Mit denen verhält es sich ganz ähnlich: Je höherentwickelt das Leben, desto größer das “Platzbedürfnis”. Und vielleicht ist jenes jeweilige “Platzbedürfnis” heute ein Hinweis darauf, ob man einen geborenen Aristokrat oder eben einen Herdenmensch vor sich hat. Und was würde das über die Linken aussagen, die jeden Fleck freien Raum mit “leckeren ethnic-food”-Läden zukleistern wollen?
Jedenfalls beklagten Schopenhauer und Nietzsche sich bereits in der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts über den Schaden, der ihnen durch eine Ehe entstünde. Beide bevorzugten es daher, sich durch ihr Werk zu verewigen. Durchaus eine weise Entscheidung. Allerdings auch eine, die uns nur müde lächeln lässt, die wir die heutigen Zustände kennen. Dennoch ein guter Maßstab, der ihre intrinsische Höhe uns Spätestgeborenen gegenüber erahnen lässt.
Je weiter zurück in die Vergangenheit geblickt wird, umso krasser wird dieses Bild: Was war, zum Beispiel, der ursprüngliche Zweck aller Staatsgebilde? Eine Aristokratie am Leben zu erhalten! Zu diesem Zweck wurden Staaten von den Aristokraten gegründet - nicht “vom Volk”. Zehntausende Herdenmenschen im Dienst eines einzelnen Adelsgeschlechts - nicht umgekehrt, ganz und gar nicht “im Namen des Volkes”! Das lässt erahnen, welche Menge an Macht (darunter auch Raum) zum Erhalt und zur Entfaltung dieser alten Vornehmen notwendig war - wir “kennen” als Nachhall beispielsweise Napoleon.
Eine Technikfrage
Auch die Technik ist dieser Macht- und Raumfrage untergeordnet. Im Zuge der industriellen Revolution sank die Säuglingssterblichkeit, in der Folge stieg die Bevölkerungszahl an, in der Folge die Bevölkerungsdichte und in der Folge verloren höhere Naturen schrittweise die “Lust”, sich fortzupflanzen - die Dysgenik hielt Einzug, der Herdenmensch kam zu immer stärkerem Übergewicht. Heute stehen wir am Anfang vom Ende dieser Geschichte: Auch die niedersten europäischen Naturen mit geringstem Platzbedürfnis verlieren jetzt den Fortpflanzungsdrang. Sie räumen das Feld für die Araber mit noch geringerem Platzbedürfnis.
Ist die Lösung also eine Deindustrialisierung? Nein. Die Technik kann auch in den Dienst höherer Naturen gestellt werden. Zum Beispiel indem alltäglich notwendige Aufgaben automatisiert werden - Technik als Remedium. Grundfehler war auch hier, wie überall, die Demokratisierung und die dahinter stehenden Werte: Menschlichkeit bzw., physiologisch gesprochen: Herden-Triebe.
Manch einer schlägt vor, die Verhütungsmittel abzuschaffen - ein solcher hat nicht begriffen, dass auch der Sexualtrieb selbst der Machtfrage unterworfen ist. Ein Blick auf die Geschlechtsverkehr-Rate unter Zoomern sollte solchen Spezialisten die Augen öffnen. Also nein: statt die Technik abzuschaffen, muss der Blick auf die Machtfrage geworfen werden - und auf ihre direkteste Auswirkung, die Bevölkerungsdichte.
Hier drängt sich als nächstes die Frage auf, was überhaupt der Zweck rechter Bevölkerungspolitik ist. Die meisten Rechten, ich nenne sie die linken Rechten, würden antworten: “Die Europäer erhalten und vermehren.” Aber es gibt auch niedere Europäer - und tatsächlich würden sich diese linken Rechten auch mit jenen niederen Europäern zufriedengeben oder sie bevorzugen. Deswegen sind es ja linke “Rechte”.
Die Trads sind also wieder einmal auf dem Irrweg mit ihren wholesomen “Mehrgenerationen-Haushalten” - Friedrich Engels nannte sie, treffend, kommunistische Haushalte. Ebenso unsinnig ihr religiöser Ratschlag, man solle ein “Zeichen setzen” und der Wirklichkeit zum Trotz einfach zwanzig Kinder zeugen - und damit sein Leben, sein Machtpotenzial, effektiv vergeuden.
Meine Antwort auf die Frage nach dem Zweck rechter Bevölkerungspolitik: Höheres Leben heranwachsen lassen und Bedingungen dafür schaffen. Das heißt, die Bevölkerungsdichte zu reduzieren - entweder durch Bevölkerungsreduktion oder durch Landnahme, am besten durch beides. Es soll in fernster Science-Fiction-Zukunft einmal derart hohe und seltene Übermenschen geben, die ganze Planeten für sich nötig haben, weil es ihnen sonst zu eng ist - meine visionäre Schwärmerei.
Auf mittelfristige Sicht - und hierher gehört überhaupt die Frage der Geburtenraten - gilt es, die Europäer so weit auszudünnen, dass ihr kreatives Potenzial erneut entfesselt werden kann, insofern das möglich ist. Zu diesem Zweck ist die Technik zu mobilisieren - sie soll höheren Naturen zu einem Machtüberschuss verhelfen, der sich auch in der Form von Nachfahren entlädt. Natürlich müssen diese höheren Naturen dazu erst einmal wieder zu einem Macht-Übergewicht über die Herde kommen.
Und nein, liebe Kritiker, die ihr schon mit erhobenen Zeigefinger und in Angriffshaltung dasteht, auf euren Zug wartend: Die reine Bevölkerungszahl ist nur ein einzelner Faktor in Auseinandersetzungen zwischen Staaten, Völkern und Rassen. Werft einen Blick auf die Truppenstärke und Verluste der Schlacht um Rorke’s Drift, ihr Mathematiker. Die Kreativität, die durch die Selbstentfaltung eines einzelnen Europäers entfesselt wird, ist mächtiger als die Manneskraft hunderter derartiger Feinde.
Es wäre unter solchen Bedingungen übrigens auch möglich, dass sowohl Männer, als auch Frauen zu ihrer jeweiligen Exzellenz kommen - jedenfalls Aristokratische. Denn die relevante Trennlinie verliefe dann ja nicht mehr zwischen den Geschlechtern, wie es sich feministische und Manosphere-Marxisten wünschen, sondern zwischen Vornehmen und der Herde. Und innerhalb der aristokratischen Schicht wäre genügend Machtpotenzial zur Selbstentfaltung von Individuen beider Geschlechter.
Die Lösung des Problems der sinkenden Geburtenraten heißt Erhöhung des Machtpotenzials. Die Bevölkerungsdichte ist dabei ein wesentlicher Faktor, weil sie direkte Auswirkungen auf das Land-Eigentum hat, auf den eigenen Raum. Der ist die wahre Voraussetzung für eine Selbstentfaltung und muss erkämpft und verteidigt werden - er wird nicht “zugeteilt” und folgt keinen moralischen Regeln (anmaßender Grundfehler des Liberalismus).
Diese Lehre vom Machtgefühl kann befreien oder erdrücken, wenn sie verinnerlicht wird. Auch hier zeigt sich, wer wirklich noch Aristokratenblut in sich trägt.